Diese Nachricht hielt ich zunächst für eine Ente, so schön ist sie. Aber sie ist wohl wahr – das Bundesministerium für Wirtschaft will gegen Zwangsrouter vorgehen. Ich bin sehr froh über diese politische Haltung und Entscheidung. Ich hoffe, die Maßnahmen tragen ein bisschen dazu bei, das Private im Kommunikationssektor mehr privat sein zu lassen.
Die Begründung des Ministeriums für ein Recht auf freie Routerwahl lautet offensichtlich „Wettbewerbsverzerrung“, da der Netzkunde bei einigen Providern, insbesondere Kabelnetzbetreibern, sein Zugangsgerät nicht frei wählen kann. Insofern hat die Gerätelobby über die Providerlobby gesiegt und alles spielt sich im Wirtschaftsbereich ab.
Meine Befürchtungen sind seit langem jedoch völlig andere gewesen: wenn der Verbraucher nicht mehr entscheiden kann, welche Konfiguration die Soft- und Hardware in seinem Router hat, verliert er schon in seinem Heim die Kommunikationskontrolle an die Wirtschaft und eventuell auch an Überwachungsinstitutionen.
Das muss unterbunden werden. Meinetwegen in diesem Fall auch mit anderweitig wirtschaftlich motivierten Begründungen.
Silberstreif am Horizont: Das BMWi macht Ernst und will nun wie versprochen per Gesetz gegen Zwangsrouter vorgehen. Die Regelung soll auch für Kabelnetze gelten.
via Wirtschaftsministerium legt Gesetzesentwurf gegen Routerzwang vor