Wie stets zum Auftakt der WWBT eine recht flache Tour um die Schlösser nahe Capellen bei kaltem, schönem Wetter.
Über 1.000 Teilnehmer waren nach Veranstalterangaben angemeldet. Es war wieder sehr matschig auf den Feld- und Wiesenstrecken, besonders auf dem lang gewachsenen Gras, aber die Kombination meiner Bereifung mit Racing Ralph hinten und Nobby Nic vorne zog recht gut. Ich steckte nur einmal so fest, dass ein Abstieg angesagt war.
Ein Highlight waren die zwei großen, schwarzen Wildschweine kurz vor der dritten Kontrolle, die verzweifelt versuchten, durch einen Maschendrahtzaun vom Weg zu entkommen. Vom Weg, auf dem ich eigentlich weiter wollte, aber angesichts dieser schnaufenden und krachenden Kolosse lieber ganz ruhig stehen blieb.
Auf ihrer Flucht nervten sie zwei Esel auf der gegenüberliegenden Weide kolossal. Die beiden Schweine rannten nämlich mit Urgewalt im Abstand von zwei Metern vor den Drahtzaun, fanden aber kein Loch. Das brachte die Esel aus der Fassung.
Das erste Schwein kam dann irgendwie durch eine Lücke im Zaun, sprang in einen dahinter liegenden Teich und schwamm unter enormem Prusten, Schnaufen und Grunzen die zwanzig Meter ans andere Ufer.
Das zweite Borstenvieh hatte den Durchschlupf aber verpasst und musste noch etwa 50 Meter weit alle zwei Meter mit dem Zaun kämpfen. Dann traf es auf eine Hofeinfahrt und entschwand. Als ich ganz langsam an dieser Einfahrt vorbeischlich, war dahinter alles ruhig – keine Schreie, keine Schüsse. Puh, alles gut gegangen. Köstlich!
Ein zweiter Höhepunkt war, die versammelte Rollerbande am K3 (Kontrollpunkt 3) zu treffen. Wir grüßten, ich erwähnte, sie jedes Jahr bei der WWBT zu sehen und in meinem Blog über sie ein paar Worte zu schreiben, dann gings gemeinsam wieder auf den Weg und alsbald ließ ich sie hinter mir. Immer wieder schön, diese unentwegten und für mich faszinierend anzusehenden Rad-Exoten auf diesen langen und teils schwierigen Strecken zu sehen. Toll!
Nach der Raddusche, etwas Kaffe und Kuchen gings zufrieden wieder heimwärts.
Mein Fazit: eine sehr gute Orga, gute Säuberungsmöglichkeiten für Material und Mensch, gelungener Ablauf bei der Anmeldung trotz oder wegen (?) der massenhaften Einführung der QR-Code-Identifizierung. Und für mich nach einigen Wochen Radpause ein erfreulicher Wiedereinstieg in die junge Saison.